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Aikido:Lexikon:Hakama

Aus TCG 1874

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Der Hakama ist ein lockerer Hosenrock, der über dem Keiko-Gi getragen und mit Bändern um die Hüfte befestigt wird.(Der Keiko-Gi ist ein weißer Anzug, bestehend aus Hose und Jacke, üblicherweise aus Baumwolle, der mit einem Gürtel (Obi) zusammengehalten wird)

Historisch gesehen ist der Hakama (Hosenrock) ein traditionelles Kleidungsstück der japanischen Samurai, der ca. ab dem 16 Jh. seinen Einzug hielt, wobei er im Laufe der Zeit einen stetigen Wandel erfuhr. Der heute gebräuchliche Hakama diente im 17 Jh. (Edo-Periode) als Reiterhose. Neben dem Schutz der Beine hatte er vor allem die Aufgabe die Füße zu verdecken, damit im Falle einer Auseinandersetzung die eigene Fußstellung und somit ein Rückschluss auf die Technik bzw. Bewegung erschwert wurde. Jeder kleine Vorteil konnte bei einer Auseinandersetzung, die letztendlich zwischen Leben und Tod zu entscheiden hatte, den Ausschlag geben.

Heutzutage wird der Hakama, neben Zeremonien, Schreinbesuchen, und beim traditionellen japanischen Tanz, vor allem in den Budo-Künsten, Aikido, Kendo und Iaido getragen, welche dadurch ein gewisses Alleinstellungsmerkmal inne haben. Durch seine arttypischen Bewegungen, gerade bei aikidospezifischen Drehungen, fällt er besonders auf und zieht dadurch Zuschauer automatisch in seinen Bann.

Traditionell sieht man den Hakama in schwarzen und dunkelblauen Versionen, selten in weiß. Im DAB (Deutscher Aikido Bund) ist der schwarze Hakama ausschließlich den Dan- Graden zugeordnet. Der weiße Hakama kann von den Schülergraden getragen werden. Aus technischer Sicht vermittelt das Tragen eines Hakamas ein besseres Gefühl für die Beinbewegungen, sowie der Zentriertheit und erleichtert somit die im Aikido notwendigen fließenden Bewegungen.

Es ist aber darauf hinzuweisen das es erst dann sinnvoll ist einen Hakama zu tragen wenn die grundlegenden (Fuß)-Bewegungen sowie Basistechniken erlernt sind. Ein Hakama sollte immer mit Respekt getragen werden, da er, durch seine Historie begründet, eine Botschaft in sich trägt sowie an die Wurzeln der Kampfkunst erinnern soll. Die Botschaft beruht auf ethischen Grundwerten, die die Samurais entwickelten und in den sieben Falten des Hakamas zum Ausdruck brachten.

Die fünf Falten auf der Vorderseite und zwei Falten auf der Rückseite des Hakama haben folgende Bedeutung: Jin (Güte), Gi (Ehrgefühl, Pflichtbewußtsein), Rei (gutes Benehmen / Etikette, Respekt), Chi (Weisheit und Intelligenz), Shin (Aufrichtigkeit), Chu (Loyalität), Koh (Pietät).

Gemäß der Inhalte sollte jeder Budoka sich also darüber im Klaren sein das er durch das Tragen des Hakamas eine Vorbildfunktion hat, die neben der dauernden Übung im Dojo auch außerhalb seine Weiterführung finden soll. Das Ziel ist hierbei wie im Budo oder Bushido (Weg des Kriegers) diese Tugenden zu perfektionieren.